Samstag, 10. September 2011

Hier werde ich also ein Jahr leben

Der Abschied von den anderen Freiwilligen in Lima war schon traurig, aber vor allem haben wir uns gefreut, dass es jetzt endlich ganz los geht, dahin wo wir das nächste Jahr verbringen. Das erste Mal waren wir ohne Jemanden unterwegs, der sich auskennt, aber immerhin noch zu fünft mit allen die im Prosoya Jungen und Mädchen Projekt arbeiten. Schon in Lima war es nicht ganz leicht den Busterminal für den Oxa-Bus zu finden, aber nachdem wir diese erste Hürde geschafft hatten ,ging die Fahrt reibungslos. Erst zwölf Stunden Bus fahren einmal quer über die Anden und dann noch einmal eine Stunde mit dem Taxi weiter. Da haben sie uns auf der ersten Fahrt auch noch verschont: nur sieben Leute und das ganze Gepäck (es passt deutlich mehr in so ein Auto).
Hier angekommen sind wir Samstagmorgen, da waren die Jungen noch am arbeiten, so dass wir erst mal Zeit hatten unsere Zimmer einzuräumen und uns ein wenig auszuruhen. Danach haben wir von einigen Schülern das Projekt gezeigt bekommen. Da gibt es einiges zu sehen, denn hier gibt es wirklich alles, was man so zum Leben braucht. Das reicht vom Normalen also Speisesaal, Aufenthaltsräumen und Computerzimmer, in dem es immerhin manchmal mit etwas Glück eine Internetverbindung gibt, über die verschiedenen Werkstätten, in denen die Jungen arbeiten und eine Ausbildung gekommen, sowie der großen Landwirtschaft bis hin zum Lombriculturer (der Regenwurm Kompostieranlage).
Und an meinem zweiten Tag im Urwald habe ich das erste ganze Fußballspiel meines Lebens geschaut. Am Sonntag haben wir das Dorf kennengelernt. Sooo viel gibt es da nicht zu sehen aber es gibt ein Stadion, in das das ganze Dorf zweimal rein passt. Sonntags wird dort immer gespielt und die Prosoya- Jungen sind vorne mit dabei, das konnten wir uns nicht entgehen lassen.Außerdem hat man aus dem Stadion echt eine wunderschöne Aussicht auf die Umgebung. Die gigantische Natur rings um das Projekt haben wir dann auf unserer ersten kleinen Wanderung am Nachmittag ein wenig erkundet.

Man erkennt mich zwar nicht aber dafuer was ich arbeite und ich bin es wirklich.

Das war der Einstieg, aber ab Montag haben so langsam angefangen zu arbeiten. Die erste Zeit hier im Projekt sollen wir erst mal alle Werkstätten kennen lernen. Dafür arbeiten wir in jeder ungefähr zwei Wochen. Bei einer Besprechung mit den Verantwortlichen sind Max und ich als erstes in die Imkerei eingeteilt worden, also etwas wovon ich so ziemlich nichts weiß, wie bei vielen Sachen hier. Das heißt also jede Menge N,eues lernen. Die Liste was ich mir vorgenommen habe zu lernen und was ich schon versucht habe ist lang: das reicht von allem was mit Bienen zu tun hat, über Wachsplatten schön gießen (ist schwerer als es sich anhört, kann ich mittlerweile aber) bis zu Bäume mit der Machete fällen (man kann mit Macheten echt viel machen). Abgesehen davon bin ich natürlich fleißig am Spanisch lernen und mit den Leuten hier sprechen.

Am Wochenende haben wir dann mit den Freiwilligen aus Quillazu, dem Mädchenprojekt, zusammen Oxapampa erkundet. Dafür dass die Stadt echt nicht groß ist, gibt es da ziemlich viel zu sehen.Und noch mehr weil letzte Woche Feiertag war und es zusätzlich noch einen Markt gab, auf dem man wirklich alles kaufen konnte. Aber auch ohne Markt werden wir Oxapampa zum Feiern und Einkaufen gehen wohl noch öfters besuchen.
Also es gibt immer was zu tun, darum habe ich auch länger nicht geschrieben, aber dafür jetzt ausführlich. Wenn ich das nächste Mal Zeit habe und nach Oxapampa zum schnelleren Internet komme, das es auch schafft so einen Bericht hoch zu laden, hört ihr wieder von mir.

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